Lehrer können nicht schreiben. So wie die meisten von uns es nicht können. Warum? Wir haben es nicht gelernt. Jedenfalls nicht in der Schule. Schlimmer noch: Dort verlernen wir es sogar. Allerspätestens im Studium.
Das hätte Autor Markus Franz auch nicht gedacht, als er vor zweieinhalb Jahren anfing, für sein Buch zu recherchieren. Die Lehrer selbst brachten ihn darauf. Sie müssten den Schülern das kreative, individuelle Schreiben leider abtrainieren. Der Vergleichbarkeit wegen, der Noten wegen. Lehrer schreiben auch nicht schlechter als andere. Aber wenn sie schreiben könnten, dann würden sie es uns vielleicht beibringen. Und das ist dringend nötig. Oder wollen wir uns wirklich damit zufrieden geben, was uns Politiker, Gewerkschafter, Unternehmer, Juristen, Ärzte, Wissenschaftler, Verfasser von Bedienungsanleitungen und Beipackzetteln sprachlich zumuten? Und wollen wir es den Populisten überlassen, sich verständlich auszudrücken? Es ist Zeit für eine gesellschaftliche Debatte über Sprache. Darum, zu verstehen und verstanden zu werden. Und uns so ausdrücken zu können, wie es uns entspricht.
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