Syrien, 2014: Ausgezehrt sitzt ein junger Pianist an seinem Klavier. Seit Monaten hungern die Menschen in seinem Viertel. Er weigert sich, es hinzunehmen. Schiebt sein verstimmtes Klavier hinaus in die Ruinen und singt. Und das Wunder geschieht: Die Welt hört zu.
Über Youtube wird Aeham Ahmad zu einem Symbol für den Friedenswillen der Menschen in Syrien. Doch wenig später erschießt ein Scharfschütze ein Mädchen, das neben ihm auf der Straße singt. Verbrennt der IS sein Klavier. Flieht er nach Deutschland. Und steht kurz darauf mit Herbert Grönemeyer auf einer Bühne in München.
Aeham Ahmad hat Unglaubliches erlebt. Sein Leben berührt. Seine Musik tröstet. Sein Protest ermutigt. Seine Geschichte – eine große Erzählung zum großen Thema unserer Zeit – wird unseren Blick verändern: Auf jene Menschen, die bei uns Schutz gefunden haben.Ein halbes Jahr lang haben Sandra Hetzl und Ariel Hauptmeier - Textchef bei CORRECTIV - Aeham interviewt und seine Autobiographie geschrieben. Sie erscheint im Oktober bei Fischer, unter dem Titel "Und die Vögel werden singen".
An diesem Abend wird Aeham seine ergreifenden Lieder gegen Hunger und Krieg vortragen - und Ariel erstmals erzählen, wie man ein Leben aufschreibt, damit es klingt wie ein Roman.Während in vielen Verlagen und Sendern in Deutschland Ressourcen schrumpfen, ist der gemeinnützige Journalismus ein Pflänzlein, das wächst. Zahlreiche Projekte wie das Recherchebüro Correctiv, das Hostwriter-Netzwerk oder die Online-Plattform FragDenStaat bereichern schon jetzt den Journalismus. Sie dienen der gesellschaftlichen Aufklärung und der demokratischen Teilhabe. Die Gründerinnen dnu Gründer sind Journalistinnen und Journalisten und Social Entrepreneure in Personalunion. Und nicht nur das: Oft sind sie Vordenkerinnen und Vordenker, die mit neuen digitalen Formaten experimentieren. Der gemeinnützige Journalismus zeichnet sich deshalb durch seine besondere Innovationsfreude aus. Die durch die Digitalisierung gewonnenen publizistischen Möglichkeiten – zum Beispiel multimediales Storytelling, die Analyse großer Datenmengen oder die Teilhabe der Nutzer im Crowd-Newsroom – werden von vielen gemeinnützigen Journalismus-Projekten gewinnbringend genutzt. Der Workshop soll den Teilnehmerinnen udn Teilnehmern einen Überblick zum Thema Gemeinnütziger Journalismus geben und sie ermutigen, Gründungsideen zu entwickeln und zu realisieren. Im Mittelpunkt des Workshops stehen Best-Practice-Beispiele, Praxishilfen und Finanzierungsfragen.
Kurze Worte, einfache Sätze, klar strukturierte Absätze – diese Sprachregeln von Wolf Schneider & Co. können wir im Schlaf nachbeten. Sicher treffen sie zu. Aber sie führen auch zu immer austauschbareren Texten. Zu einer Einheitssprache, die immer weniger gelesen wird.
Dieser Workshop will deiner Sprache ihre Tiefe zurückgeben. Ihre Schönheit. Hier soll es, ganz vermessen, darum gehen, interessanter zu schreiben. Rhetorischer. Rhythmischer. Ausdrucksvoller.
Zuerst stelle ich Beispiele interessanter Sprache vor, gemeinsam analysieren wir deren Mechanik. Warum wirkt dieser Text so und jener anders? Wie lässt sich das benennen? Es sind Beispiele aus der Literatur und aus dem Journalismus. Das sind unsere Blaupausen.
Schon beginnt die Praxis: Allein, gemeinsam und in Zweierteams schreiben wir dann eigene Texte nach diesen Vorlagen um. Schlüpfen in die Haut anderer Sprachstile, spielen mit den Ausdrucksformen – und stimulieren so unsere Schreibmuskeln.
Die einzelnen Texte sind an sich autonom, d. h. in sich abgeschlossene Sprachbilder, Prosagedichten nicht unähnlich. Zusammengenommen ergeben sie aber – nicht nur aufgrund eines einheitlichen Duktus – ein Ganzes. Das Bild, das der Leser vom „Medienbaby“ erhält, verdichtet sich zunehmend. Obwohl das Medienbaby dabei im Vagen verbleibt: Nie Zweck ist sondern immer nur Mittel. Ein metaphorischer Leib, in dem sich alle Ereignisse des Medienzeitalters einschreiben und der einem permanenten Beschuss von Sensationsmeldungen ausgesetzt ist.
Dabei changiert die Sprache: Brutalität, Witz, medizinische Begriffe, wissenschaftliche Ausdrücke, Kindersprache, populäre Begriffe, Begriffe von jenseits und diesseits der Gürtellinie… – Ziel ist es, im dialektischen Sinne eine möglichst umfassende Sprechweise zu erlangen, bei der sich sogar eigentlich widersprechende Bedeutungsebenen übereinander schieben.
„Das Medienbaby prosperiert“ stellt einen Versuch dar, der Ungeheuerlichkeit der uns umgebenden Welt sprachlich zu begegnen, anstatt sich von ihr zum Verstummen bringen zu lassen. Notgedrungen haftet dem Medienbaby dabei selber etwas Ungeheuerliches an.
Geflüchtete werden in den Medien oft als passive Hilfsempfänger dargestellt. Menschen mit Migrationsgeschichte bleiben als aktive Helfer unsichtbar. Dabei sind in Dortmund und auch bundesweit längst Netzwerke von Migrantenorganisationen entstanden. Ihre Akteure setzen sich nicht nur für den Austausch auf lokaler Ebene ein, sie bieten auch aufgrund ihrer eigenen Einwanderungserfahrung den Geflüchteten ein leichteres Ankommen. In unserer Gesprächsrunde geben Aktive einen Einblick in ihre Arbeit vor Ort und diskutieren die Themen, die frisch Zugewanderte, lang Angekommene und Alteingesessene bewegen.
Der diesjährige Bundestagswahlkampf bietet auch für Lokalredaktionen viele Chancen und Herausforderungen. Hier gilt es zu informieren, aufzuklären, im Streit der Kandidierenden mitzumischen und die großen politischen Themen direkt vor Ort zu bearbeiten. Wir möchten daher mit Journalistinnen und Journalisten über die Rolle des Lokaljournalismus im Bundestagswahlkampf diskutieren und klären: Welchen Stellenwert hat die Bundestagswahl in der lokalen Berichterstattung? Wie können Wahlprogramme ins Lokale übersetzt werden? Und wie kriegt man Leserinnen und Leser dazu, sich mit lokalem Blick für den Wahlkampf zu interessieren?
Im Rahmen der Debattenreihe „Welches Land wollen wir sein“ diskutierten schon über 12.000 Menschen.
Klassischerweise geben Impulsgeberinnen und Impulsgeber Denkanstöße, um ein Gespräch mit und zwischen dem Publikum anzuregen. Nun unterhalten sich bekannte Musikerinnen und Künstler bei einem Kamingespräch in ungewohnten Konstellationen über Themen wie Toleranz, Weltoffenheit & gesellschaftliches Zusammenleben.Die Soziale Marktwirtschaft steht seit mehr als 60 Jahren für das zentrale Versprechen: »Die Wirtschaft dient dem Wohlstand der Menschen, und an diesem können alle teilhaben.« Doch hält die Soziale Marktwirtschaft dieses Versprechen heute noch? Haben sich die Dynamik der deutschen Wirtschaft und die Lebenswirklichkeit der Menschen im Gleichklang entwickelt? Antworten liefert das Buch »Deutschland in Nahaufnahmen« in lebensnahen Geschichten.
Junge Journalisten bereisten das »Land der Sozialen Marktwirtschaft« und stellen Orte vor: Orte, die mit der globalen Wirtschaft wachsen, und Orte, die einst stark waren und es heute nicht mehr sind. Sie erzählen Geschichten des wirtschaftlichen und sozialen Auf-, aber auch Abstiegs. Eine Bilanz der besonderen Art mit Blick in die Zukunft. Dazu passend werden die Texte durch aktuelle Fotostories ergänzt.
Ein Projekt des Lehrstuhls Wirtschaftspolitischer Journalismus des IJ und der Bertelsmann Stiftung.
Wer gute Geschichten schreiben will, braucht Fakten. Und die gewinnen Journalisten immer häufiger auch durch Recherchen im Internet. Boris Kartheuser zeigt, wie sich u.a. mit Suchmaschinen-Operatoren, Facebook-Graph Search oder IP-Recherchen unkompliziert relevante Informationen beschaffen lassen.
Die Veranstaltung ist Teil der Gründertour von netzwerk recherche.Wie nah am Menschen kann investigative Recherche sein? Günter Wallraff diskutiert mit dem Chefredakteur von RTL, Michael Wulf, und dem RTL-Reporter und Moderator Maik Meuser über investigative Recherchen für RTL.
Dort werden vom Team Wallraff seit 2013 für Missstände enthüllt. Das besondere dabei: Anstatt sich auf die klassischen Investigativen Felder, wie Korruption oder Kriminalität, stattdessenzu konzentrieren, spürt das Team Wallraff Missständen und Ungerechtigkeiten in der Arbeits- und Lebenswelt der Menschen nach. Kein abgehobener Journalismus, sondern Recherchen nah am Leben.
Nachrichten kommen, Nachrichten gehen – was bleibt? Was nach der Berichterstattung passiert, bleibt häufig auf der Strecke. Das ist unbefriedigend – für Leserinnen und Leser, aber auch für Journalistinnen und Journalisten selbst.
Beim Online-Magazin Follow Up nehmen wir uns bestimmte Themen nach 6 Monaten noch einmal vor. Was war vor einem halben Jahr in aller Munde, was ist – möglicherweise zu Unrecht – schnell wieder aus den Nachrichten verschwunden? Und wie gingen Geschichten weiter?
Wir, Tim Farin und David Korsten, sind vor etwa einem Jahr gestartet – einfach mal so, nebenbei, ohne Budget. Aktuell probieren wir viel aus und basteln an dem Format. Das Publikum ist herzlich eingeladen, mit uns ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, Ideen zu diskutieren – und unser junges Projekt etwas näher kennenzulernen.
Das Web hat keine Zeilenbegrenzung und keinen Redaktionsschluss. Trotzdem pressen wir unsere Datenrecherchen viel zu oft ins Korsett von Artikeln und mehr oder weniger interaktiven Infografiken. Aber das muss nicht sein. Im Web können auch große Datenmengen durchsuch- und erfahrbar gemacht werden – und es ist einfach, Inhalte kontinuierlich zu aktualisieren. Das ermöglicht völlig neue journalistische Formate, z.B. explorative Visualisierungen oder interaktive Datenbanken, die immer aktuell sind.
Doch wie gestalten wir solche Formate zugänglich und interessant für das Publikum? Ausgehend von aktuellen Beispielen diskutieren wir Design-Strategien und Techniken für die digitale Veröffentlichung eurer Datenrecherchen.
Journalismus für alle! Schreibwerkstatt mit dem konstruktiven transform Magazin
Digitalisierung macht Medien zugänglich: Jeder kann heute Kommentare schreiben, ganze Texte verfassen, Videos drehen, Podcasts aufnehmen und das Ganze dann ins Netz schießen. Aber bringt´s das?
Ohne Plan geht das Ganze meistens nach hinten los. Vor einer Menge Trial und Error findet meistens erstmal nur deine Oma alles „ganz toll“.
Aber dafür sind wir ja da. Wenn du spaß am schreiben hast und damit auch etwas bewegen willst, bist du bei uns an der richtigen Adresse. Wir vom transform Magazin, wollen mit euch eine Schreibwerkstatt machen. Und weil das alleine ein bisschen langweilig wäre, belehren wir euch nicht nur mit No-Go´s der Szene. Wir wollen eure Ideen hören und euch helfen, Antworten auf Fragen näherzukommen. Irgendwann schafft es jeder nach Rom. Was würde meinem Stil guttun? Was könnte mich inspirieren? Worüber möchte ich schreiben, was möchte ich sagen?
Ab 19 Uhr ist das Zelt der Treffpunkt zum come together als dem diesjährigen Stipendiatentreffen.
In NRW fallen unzählige Stunden Unterricht aus. Wieviele genau, weiß leider niemand. Dabei ist es wichtig, genau diese Zahl zu kennen, um die Qualität des Schulunterrichtes zu bewerten. Fallen viele Stunden aus, lernen Kinder weniger. Ihre Zukunft wird beeinträchtigt. Reiche Familien können sich Nachhilfeunterricht leisten. Arme Familien leider nicht. Die Ruhrnachrichten haben aus diesem Grund gemeinsam mit CORRECTIV in einer großen Crowdrecherche versucht für die Stadt Dortmund herauszufinden, wieviele Stunden UNterricht tatsächlich ausfallen. Dazu haben sie mit Lehrern, Schülern und Eltern zusammengearbeitet. Das Thema entwickelte sich zu einem der entscheidenden Themen im NRW-Landtagswahlkampf. Wir wollen über diese Recherche, die Schwierigkeiten und Erfolge berichten. Vor Ort sind Ulrich Breulmann, Leiter der Dortmunder Redaktion der Ruhrnachrichten, und der Projektleiter der Recherche von CORRECTIV, Bastian Schlange.
Hintergründe zur Recherche hier:
Kenia schließt größtes Flüchtlingslager der Welt - 350.000 Menschen ohne Unterkunft.
Wäre Ihnen diese Schlagzeile ein Leitartikel wert? Oder würden sie in den Kurznachrichten untergehen?
Für viele Redaktionen scheint der Umgang mit dem Thema Afrika jedenfalls klar: Hintergrund zu Ereignissen auf unserem Nachbarkontinent sind selten. Dabei hätte das Interesse für Afrika als Herkunftskontinent vieler Flüchtlingsgruppen und Schwerpunkt zahlreicher G20-Initativen Deutschlands doch eigentlich längst wachsen müssen – oder was meinen Sie? Diskutieren Sie am fiktiven Redaktionstisch mit dem Team des Erich-Brost-Institut für Internationalen Journalismus (EBI).
Vor und nach der Konferenz erhalten Sie zahlreiche Infos zu dem Thema Afrika und Flüchtlinge in den Medien. Prof. Dr. Susanne Fengler, Leiterin des EBI und Professorin für Internationalen Journalismus an dem Institut für Journalistik, stellt eine aktuelle internationale Studie zur Migrationsberichterstattung vor und in einer Live-Schalte berichten afrikanische Journalisten aus erster Hand, welchen Problemen und Restriktionen sie bei der Berichterstattung über Flucht und Migration ausgesetzt sind. Außerdem gibt es afrikanisches Fingerfood zum Probieren.
Moderation: Anna Carina Zappe und Gordon Wüllner.
Das Y-Kollektiv will Gesicht zeigen, vor und hinter der Kamera. Wenn sie Menschen treffen, sind sie authentisch, spürbar und nahbar. Sie beobachten und erleben mit. Dabei müssen sie immer transparent sein. Denn die heutige Generation will wissen, wer fragt, warum und wie geantwortet wurde. Die Autorinnen und Autoren des Y-Kollektivs interessieren sich für die großen Themen unserer Zeit. Ihre Geschichten sind so lang, wie sie sein müssen. Jeden Donnerstag gibt es von ihnen eine neue Story. Sie haben öffentlich-rechtliche Werte, aber definitiv andere Tabus. Es ist an der Zeit, dass Geschichten so erzählt werden, wie sie erlebt werden.
Dank des Stipendiums habe ich zur Zeit die Gelegenheit, mir einen systematischen Überblick über den Wohnungsmarkt in der Stadt zu verschaffen, in der ich als Journalist arbeite und als Familienvater lebe. Wir als Lokaljournalisten berichten zwar über Bauvorhaben, Konflikte und politische Rahmenbedinungen. Weil das aber immer tagesaktuell sein soll, fehlt oft die Ruhe, die Zeit und die Muse, um die Gesamtsituation in den Blick zu nehmen. Mit finanzieller Unterstützung kann auch ein Freier Journalist ein paar Anrufe mehr tätigen, Bilanzen durchforsten, Statistiken auswerten und eine ganze Reihe von Hintergrundgesprächen führen, für die es sonst keine Entlohnung gäbe.
Die Otto-Brenner-Stiftung lädt ein zu einem Erfahrungsbericht und Austausch mit dem Freien Journalisten und OBS-Stipendiaten Philipp Haaser.
Leben wir in besonderen Zeiten? Muss man was tun oder kann man einfach auf dem Sofa sitzen bleiben. Darüber unterhalten sich mittels Fishbowl-Methode Günter Wallraff, André Wilkens mit Nadia Kailouli und Anke Richter.
Zusätzlich befinden sich zwei weitere Stühle auf der Bühne die von jedem der möchte eingenommen werden können, um Fragen zu stellen. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung aus dem Publikum. Moderiert wird diese interaktive Form der Diskussion von Julian Bayer.
Unsere Gesellschaft ist unter Druck. Nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand die Demokratie selbst unter dem unverhohlenen Angriff von Demokratiefeinden. Nach dem Brexit und der US-Wahl, im Angesicht der Verwandlung der Türkei in eine Autokratie und ähnlicher Bestrebungen in Polen, Ungarn und vielen weiteren Ländern zeichnet sich Machtzuwachs von Neurechten, Nationalisten und Europafeinden ab, auf den die demokratischen Gesellschaften schlecht vorbereitet sind. Hinterher demonstrieren ist gut, sich aber vorher für die Demokratie und die offene Gesellschaft einsetzen ist besser.
In offenen Gesellschaften ist die Freiheit der Medien garantiert. Diese Gesellschaften haben eine Verantwortung, für die Freiheit der Medien einzustehen. Aber es gibt auch eine Verantwortung der Medien und ihrer Institutionen, wenn die Demokratie gefährdet ist oder angegriffen wird. Was tun die Medien und ihre Vertreter für die Sicherung und Bewahrung demokratischer Verhältnisse – und ist es genug? Dabei geht es ausdrücklich nicht um das Beklagen und Analysieren der gegenwärtigen Zustände. Das wurde zur Genüge getan. Uns geht es ums Tun.
Großformatige Fotos dieser Reisen schmücken das Zelt und wecken Fernweh.
Ab 19 Uhr ist das Zelt der Treffpunkt zum come together als dem diesjährigen Stipendiatentreffen.
Anfang der Neunziger, die HipHop-Bewegung findet immer mehr Einzug in Deutschland und fesselt den in Dorsten geborenen jungen Türken. Den Anstoß zur eigenen Musik gab die befreundete Crew „Kein Exil“, die damals im Untergrund des Ruhrpotts an der Seite der „Asiatic Warriors“, „Too Strong“ und anderer Größen performte.
Entscheidende Weichen stellte der DJ der legendären RAG (Ruhrpott AG), den der Künstler 1996 auf einer HipHop-Jam in Essen zum ersten mal traf. Durch ihn lernte er die Szene im Ruhrgebiet kennen und begegnete auch Timma MC von „Ohne Gleichen“ (ehemals MC bei „Kein Exil“) wieder, der ihn als Back-up-MC bei Auftritten quer durch Deutschland mitnahm. Mit dessen Bruder “DJ Salicious“ begann er schließlich zusammenzuarbeiten und der Grundstein für 2Seiten war gelegt.
Nach einer gemeinsamen Tour mit RAG und ABS 2001 veröffentlichte Home Recordings, seinerzeit Sublabel von Put Da Needle To Da Records, seine erste Maxi „Command & Conquer/Durchblick“. Es folgten Features auf den wegweisenden Platten von RAG, ABS, Funky Chris, Roey Marquis II, Monroe, Pal One und weiteren einflussreichen Rappern.
Das erste eigene Album „Perspek-Tiefen“ erschien 2011 über das Label Eartouch Entertainment. Heute ist 2Seiten als Poetry Slammer in ganz Deutschland unterwegs und hat inzwischen bei 58Muzik gesignt.
Gefördert durch das Kulturbüro der Stadt Dortmund und Dortmund.Macht.Lauter. - Förderprogramm populäre Musik/Popkultur.
Eine syrische HipHop and Reggae Band aus Berlin kommen gemeinsam mit der syrischen Solokünstlerin Enana und performen auf dem Dach der Refugees Kitchen.
Im Dialog lesen wir einen Auszug aus dem neuen Buch von Ali Can und werden damit die Diskussionsrunde eröffnen. Im großen Stuhlkreis werden wir auf der Bühne sitzen. Alle sind herzlich eingeladen mit auf die Bühne zu kommen, um mit uns zu diskutieren.
Dieses Gesprächsformat bricht aus dem oft destruktiven Moment von politischen Diskussionen aus. Es ist daher konstruktiv auf die Zukunft der Gesellschaft und des Zusammenlebens ausgerichtet. Für das Gespräch nehmen wir das individuelle Glücksgefühl der Festivalbesucherinnen und –besucher als Grundlage für eine Diskussionen darüber, welche Gestaltungsspielräume und -möglichkeiten in der Gesellschaft bestehen.
Maximiliano Monti aus Argentinien und Joao Soares aus Brasilien, zwei der diesjährigen ausländischen Stipendiaten, sind seit ein paar Tagen zu Gast bei uns in Nordrhein-Westfalen.
Sie sprechen über Medienarbeit in Argentinien und Brasilien in Zeiten von Krisen, Korruption und globalen Veränderungen.
Ab 19 Uhr ist das Zelt der Treffpunkt zum come together als dem diesjährigen Stipendiatentreffen.
Nia extended Version wurde im Rahmen der "Musik inklusiv" Ausstellung im Dortmunder U im September 2012 ins Leben gerufen. Es handelt sich um die inklusive Version von NIA.
Anna Reizbikh/Gesang, Antonia Wohlgemuth/Gitarre/Gesang/Komposition, Pia Ziemons/Cello
Gefördert durch das Kulturbüro der Stadt Dortmund und Dortmund.Macht.Lauter. - Förderprogramm populäre Musik/Popkultur.
Journalist*Innen, Künstler*Innen und Medienmacher*innen. Alle gestalten das Festival mit und alle nutzen VR auf ihre Weise.
Doch was ermöglicht VR der journalistischen Praxis? Welche Herausforderungen an die Recherche ergeben sich? Wie wird sich durch den Gebrauch von 360°-Kameras oder Virtual Reality-Brillen das Geschichtenerzählen verändern? Was bedeutet der technische Fortschritt für die Produktion?
Ein Gespräch über Form und Inhalt, über Emotion und Manipulation und die Lust am Erzählen.
Hasta Siempre – die besten Storys der Wattenscheider Schule
+++ Die Abschieds-Tour der Guerilla-Journalisten +++
Das Autorenduo der Wattenscheider Schule hat 2009 die Geburtsstunde des Guerilla-Journalismus eingeläutet und sich in die große Tradition des erlebnisgetriebenen Reportage nach Hunter S. Thompson oder Egon Erwin Kisch gestellt. Im September feiern Herr Schlange und Herr Joswig ihren Abschied mit einer letzten Tour: Hasta Siempre – Reportagen für die Ewigkeit.
literary + non-fiction + gonzo
Für ihre unkonventionellen Undercover-Reportagen stiegen die beiden Guerilla-Journalisten aus dem Ruhrpott in die Abgründe der Gesellschaft, besuchten sozialistische Bootcamps oder Selbsthilfegruppen militanter Maskulinisten, ließen sich zu Jenseits-Medien ausbilden, unterwanderten Kaffeefahrten und suchten ihr Glück bei ominösen Liebesagenturen. Als die hippen Schreiber von Vice und Co. noch in ihre Windeln kackten, folgten der Journalist Bastian Schlange und der Schauspieler Patrick Joswig bereits ihrem Credo: „Du musst in die Scheiße greifen, um zu wissen, wie sie riecht.“ Ihr Guerilla-Journalismus war vor fast einem Jahrzehnt der neue New-Gonzo-Style.
Die Lesungen der Wattenscheider Schule sind ebenso Event wie Kinnhaken mit der Realitätskeule. Untermauert von Fotostrecken zeigen sie schonungslos die Absurditäten der Wirklichkeit auf. Unterhaltsam und dreckig, ehrlich wie hart, versoffen und verraucht; genau wie ihre Heimat – das tiefste Ruhrgebiet.
Hasta Siempre – Reportagen für die Ewigkeit
Mittlerweile Zigarre statt selbstgedrehter Fluppe: Als der Berliner Szene-Club Katerholzig schloss, verabschiedete sich 2013 auch die Wattenscheider Schule mit einer Lesereihe im dortigen Theater. Die Autoren gingen getrennte Wege und verfolgten eigene Karrieren. Jetzt sind Schlange, der vergangenes Jahr für seine investigativen Undercover-Recherchen mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet wurde, und Joswig, den man in den vergangenen Jahren immer wieder in gefeierten Kino-Produktionen sehen konnte, zurück. Und welcher Ort könnte passender für das Comeback und den finalen Abschied der Godfathers of New Gonzo sein als der Pott, wo nicht nur sie sondern auch ihre Ideen und ihre Haltung erwuchsen.
Für ein letztes Mal setzen sich die beiden Haudegen auf die Bühne und geben an zwei Leseabenden ein Best-of aus fast zehn Jahren gepflegter Rock'n'Roll-Reporte. Am Freitag, 8. September, auf dem Campfire, dem Festival für Journalismus und Neue Medien (campfirefestival.org), an der TU Dortmund und Samstagabend, 9. September, im Rottstraßen5-Theater in Bochum. Hasta siempre, comandantes!
Ich hab den Polizisten gesagt "Ermittelt gegen Nazis!" - Sie meinten: "Die würden Spuren hinterlassen. Ein Türke hat ihn umgebracht."
Adile Şimşek
Dabei erzählen die NSU-Monologe nicht von namenlosen Opfern, sondern von Elif Kubaşık und Adile Şimşek und dem gewaltvollen Verlust ihrer Ehemänner sowie von İsmail Yozgat und der Trauer um seinen Sohn.
Wir erfahren vom Mut der Hinterbliebenen, in der 1. Reihe eines Trauermarschs zu stehen, von der Willensstärke, wiederholt die Umbenennung einer Straße einzufordern und nicht zuletzt vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Ermittler zu verteidigen.
Wenn in den NSU-Monologen die Schauspieler*innen mal behutsam, mal fordernd, mal wütend ihre Stimme erheben, dann erzählen sie roh und direkt die Erfahrungen der Hinterbliebenen und liefern uns intime Einblicke in das Hoffen und Bangen menschlicher Existenzen, denen wir uns nicht mehr entziehen können.
Die NSU-Monologe entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen - ein Werk zeitgenössischer Geschichtsschreibung, das in Zeiten des Erstarkens der AfD und des europäischen Faschismus an Aktualität kaum zu überbieten ist.
Buch und Regie: Michael Ruf
Team: Leonie Jeismann, Lara Chahal, Barnie Ecke, Franziska Abt, Florentine Seuffert
Ihr studiert noch und habt keine Ahnung wieviel Ihr später mal verdienen werdet. Oder Ihr habt schon konkrete Vorstellungen was Ihr mal verdienen wollt, wisst aber nicht ob diese Vorstellungen realistisch sind. Wir wollen mit Euch über Geld sprechen und Euch Einblicke in unseren Berufseinstieg geben und wie wir mit dem Thema Gehalt/Honorare umgehen. Wir erzählen Euch, was wir mittlerweile verdienen und wieviel davon uns zum Leben bleibt.
Anschließend werden wir Eure Fragen beantworten, mit Euch diskutieren und schauen ob Eure Wünsche umsetzbar sind.
Die universitäre Volkswirtschaftslehre stand während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 stark in der Kritik. Der Ausfall der Finanzmärkte und der rasante Wirtschaftseinbruch standen im deutlichen Kontrast zur ökonomischen Modellwelt, in der Märkte in der Regel harmonisch, und grundsätzliche wirtschaftspolitische Fragen - wie nach der Regulierung von Finanzmärkten, der Lohnhöhe oder dem Freihandel – recht eindeutig zu beantworten waren. In diesem Workshop lernt ihr ausschnitthaft zehn ökonomische Denkschulen kennen, von denen neun in der aktuellen ökonomischen Ausbildung fehlen. Darauf basierend wollen wir diskutieren, inwieweit sich die Einseitigkeit der Ökonomik in den Medien widerspiegelt und welche Möglichkeiten es gibt, von den dominanten Interpretationsmustern abzuweichen.
Wir lieben, was wir tun - sonst täten wir ja was anderes. Klar, die Umstände sind manchmal gegen uns, aber Journalistin oder Journalist zu sein, das ist und bleibt unser Traumberuf. Das heißt aber nicht, dass wir völlig verstrahlt alles Negative ignorieren. Wir ertragen vielleicht ab und an zu viel. Und dann läuft so ein Journalistenherz mal über. Im Netz finden sich etliche Texte, die sich damit auseinandersetzen, was schief läuft im Publizistik-Paradies. Grund genug für den DJV-NRW, junge Kolleginnen und Kollegen zum gemeinsamen Auskotzen und Visionen Haben einzuladen. Wir starten mit Live-Rants und wollen dann in einem Design-Thinking-Workshop sammeln: Was stört, was fehlt, was muss bleiben oder mehr werden? Alles darf, nichts muss - einfach mal ein bisschen spinnen. Irgendwo muss so eine Gewerkschaft ja schließlich Forderungen für ihre Flugblätter herholen. Und Verlage und Sender Nachwuchs sowie fähiges Fachpersonal - also sagen wir ihnen, wie wir arbeiten wollen!
Warum der Journalismus auch in Zukunft wichtig ist Junge Journalisten zeigen Wege aus der Glaubwürdigkeitskrise
Vor allem seit Beginn der Pegida-Demonstrationen taucht immer wieder der Vorwurf der Lügenpresse an die etablierten Medien auf. Auch die aktuelle Fake-News-Debatte verweist auf die Glaubwürdigkeitskrise der etablierten Medien und wird von beiden Seiten erstaunlich hysterisch und emotional geführt. Doch was ist der Kern dieses Vorwurfs? Wie ist es um die Qualität des Journalismus wirklich bestellt? Sind Journalisten von oben gesteuert? Michael Steinbrecher ging zusammen mit vierzehn jungen Journalisten der TU Dortmund diesen und weiteren Fragen ein Jahr lang nach. Sie liefern Fakten zum Verhältnis von Pluralität und Rudel-Journalismus, untersuchen die Berichterstattung zum Thema Rechtsradikalismus und zeigen Wege, wie der Journalismus im digitalen Zeitalter aus der Glaubwürdigkeitskrise finden kann.
Gemeinsam mit Studierenden stellt Steinbrecher die Grundgedanken der Publikation vor und stellt sich den Fragen der Besucher.Seit zwei Jahren wird die Automobilbranche von einem Skandal nach dem nächsten erschüttert. Auf die VW-Abgasaffäre folgte der Verdacht auf milliardenschwere Absprachen, inzwischen steht Deutschlands wichtigste Industrie als Ganzes am Pranger. Die Gründe dafür liegen nicht in den Gesetzesbrüchen und dem Navigieren im Graubereich, sondern auch im persönlichen Fehlverhalten der Manager. Ein Gespräch über die schwierige Suche nach der Wahrheiten in diesem Dickicht.
Zahlreiche professionelle Theaterarbeiten verschaffen derzeit den Themen Migration und Flucht neue Formen von Öffentlichkeit. Vielen Künstler*innen sind sie fundamentaler Anlass für ihre gesamte künstlerische Programmatik. Einige bearbeiten die Themen direkt für die Bühne, nicht selten als Ausdruck eigener Biografie.
Auf dem Campfire Festival bringt das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste viele dieser Künstler*innen erstmals zusammen. Kennenlernen und Erfahrungsaustausch der Akteur*innen starten um 13:00 Uhr.
Ab 16.30 Uhr, bietet sich dann allen Journalist*innen und Medienmacher*innen die gute Gelegenheit, unmittelbaren Einblick in unterschiedliche Arbeitsweisen der Künstler*innen zu erhalten. 90 Minuten stehen für Fragen zum Umgang mit Flucht und Migration in den darstellenden Künsten, zu einer interkulturell geprägten Ästhetik und deren Rezeption in der Öffentlichkeit zur Verfügung. Moderation: Harald Redmer.
Anschließend: Freier Austausch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Journalist*innen können sich für das Gespräch per Mail anmelden: weiterkommen@nrw-lfdk.de
Mit dabei sind als Künstler*innen: Collective Ma'louba, Theater Arbeit Duisburg, Halem Haso, Gelal Sulyman, Miyoko Urayama und Klaus Zehbe, Heimat X, Ruhrorter, Transnationales Ensemble Labsa & Grubengold.
In einem Lecture-Workshop öffnen Yacouba Coulibaly und Diam`s Diakite den Blick und die Körper für die um 2000 in der Elfenbeinküste entstandene Musik- und Tanzrichtung Coupé Decalé.
Helen Negasi Tsegai ist die Göttin der eritreischen Kaffeezeremonie und wird die müden Gaumen mit einer Kaffeezubereitung aus frisch gerösteten Kaffeebohnen erfreuen.
„just 2 voices & an amped guitar“
So performen aniYo kore seit vergagenem Jahr und sind bereits auf eindeutiges Feedback gestoßen. Deswegen tauscht das Dortmunder Downtempo Duo auch an diesem Abend auf dem Campfire Festival den Laptop und die Synthesizer gegen zwei Mikrofone & eine E-Gitarre. Less is more in 432 Hz. Keine samples, keine presets, dafür melodies & songs von aniYo kore. 100% Original
aniYo kore ist ein Trip-Hop-Duo, dass sich 2010 in Dortmund gegründet hat. Inzwischen haben sie vier Alben veröffentlicht und zehn Videos gedreht - alles in Eigenarbeit und ohne Label. Ihre Auftritte führten sie u.a. zu Occupy Frankfurt (FFM), 48 Stunden Neukölln (Berlin), Gängeviertel (Hamburg), Ms.Stubnitz (Schiff), Small Beast (Dortmund/Hamburg ), Big Rig Festival (Münster) Bäumchen Wechsel Dich (Dortmund), Juicy Beats (Dortmund) ...
In drei Jahren Transnationales Ensemble Labsa sind über 12 Kurzfilme entstanden. Eine Auswahl wird an diesem Abend gezeigt. Unter anderem der neueste Fim „Black Box Merih“ über das Verschwinden von jungen Flüchtlingen in Deutschland.
Über das Transnationale Ensemble Labsa:
Labsa e.V. ist Plattform für interdisziplinäre und partizipative Projekte. In Kooperation mit der GrünBau gGmbH gründete sich Anfang 2015 das Transnationale Ensemble Labsa. Hier treffen sich junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund, um gemeinsam mit KünstlerInnen verschiedener Genres zu arbeiten. Bisher entstanden Musiktheaterstücke, performative genreübergreifende Programme, Kurzfilme, Songs und das Festival „Tomorrow Club“. Die zweite Ausgabe des Festivals fand im Juli 2017 als KIOSK edition in der Langen Str. 98 im Dortmunder Westen statt- die neue Wirkungsstätte des Ensembles.